Von Julian Mahid Carly / Uraufführung
Theater Osnabrück
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Zuhause ist, wo der WLAN-Router steht. Aber immer wieder setzt das Internet aus und zwingt vier Bewohner*innen eines Hauses, im Real Life zu interagieren. Ayali sieht sich als aufstrebendes Youtube-Sternchen, das für die Rechte der Ausgegrenzten kämpft. Mit fluider Genderidentität und ethnischer Ambiguität umgarnt sie ihre Follower*innen, die Unicorns. Mitbewohner Tao scheint sich nach klareren Zuschreibungen zu sehnen und versucht eher zögerlich auf Tinder sein Glück. Ayalis Fitnesstrainerin Anette wohnt gleich nebenan und hält ihr Kind aus Scham vor seiner Hautfarbe versteckt. Und das Kind? Das ist ein Unicorn und sehnt sich nach einer Community der Liebe und Anerkennung. Vielleicht kann Kaya, der sexy Techniker von Tinder, helfen, die Funkverbindung und die Differenzen der vier zu überbrücken? Julian Mahid Carly begleitet seine Held*innen auf ihrer verzweifelten Suche nach Zugehörigkeit mit großer Ernsthaftigkeit und überspitzt gleichzeitig Mechanismen aktueller, politisch korrekter Diskurse auf sehr unterhaltsame Weise.
„Julian Mahid Carly schreibt in einer jugendlich-lockeren, temporeichen Sprache, die aber immer wieder die Tiefen echter Gefühlsnot ausleuchtet. […] Sehr jung, poppig bunt, schön schrill und gekonnt pathosvermeidend. Räumlich extrem experimentell und am Ende sogar berührend utopisch. […] Das ist witzig und hintergründig zugleich.“ NEUE OSNABRÜCKER ZEITUNG
Regie: Rieke Süßkow | Set-Design/Kostüme: Mirjam Stängl | Kamera/Schnitt: Jan Riesenbeck | Objektanmiation/-regie: Stephan Q Eberhard | Stopmotion: Stephan Q Eberhard + Mirjam Stängl | Dramaturgie: Marie Senf | Regie-Assistenz: Jamie Trautmann
Mit: Viet Anh Alexander Tran, Soheil Emanuel Borumand, Andreas Möckel, Christina Dom, Magdalena Kosch