Instrumentalversion frei nach Eugene O’Neill
Staatstheater Nürnberg
Premiere Oktober 2024 - Staatstheater Nürnberg
Eugene O’Neill zeichnet in seinem Stück über Verdrängung und Bewältigung von Tragödien in einer Familie beeindruckend vielschichtige Figuren. Figuren, die verzweifelt miteinander und mit sich selber ringen. Die einander leidenschaftlich lieben und gleichzeitig zutiefst verabscheuen. Dabei sprechen sie alle unheimlich viel - aber reden nie wirklich miteinander. Die entscheidenden Dinge bleiben unausgesprochen oder ungehört. Und dadurch unverarbeitet.
Die Inszenierung findet Bilder dafür, wie Mary, die an Depressionen leidet, die Welt wahrnimmt. Vor allem das Scheitern der Kommunikation, die Unmöglichkeit, sich verständlich zu machen und wirklich miteinander zu reden, nimmt das Team zum Anlass für ein besonderes Formexperiment: Sie zeigen das Stück in einer Instrumentalversion. Wo gesprochen wird, erklingt in Marys Ohren nicht Sprache, sondern Musik. Jeder Figur ist ein Instrument zugeordnet, das spielt, wo die Figuren sprechen müssten. Wie Mary können wir nur vermuten, nur fühlen was gesagt wird. Der Text gibt nicht mehr genau vor, was eine Figur denkt und sagt, und so öffnet sich uns die Inszenierung für eigene Entdeckungen und Erinnerungen.
TEAM
Regie: Rieke Süßkow
Komposition, Musikalische Leitung: Philipp C. Mayer
Bühne: Mirjam Stängl
Kostüme: Sabrina Bosshard
Dramaturgie: Fabian Schmidtlein
Künstlerische Produktionsleitung: Greta Călinescu
Licht: Paul Grilj
MIT
Stephanie Leue, Stephan Schäfer, Joshua Kliefert, Justus Pfankuch, Ekaterina Zeynetdinova, Lucas Jansen, Nina Janßen-Deinzer, Lukas Immanuel Krauß, Ines Ljubej
FOTOS
Konrad Fersterer und Mirjam Stängl